Fassadenanstrich
Ratgeber
Ein Fassadenanstrich ist nicht nur finanziell aufwendiger als z.B. das Streichen der Innenwände. Er verlangt auch mehr Vorbereitung und einige spezielle Kenntnisse über Grundierungen und Farben. Zudem empfiehlt sich bei zwei- oder mehrstöckigen Häusern ein Gerüst, damit man sicher arbeiten kann. Daher geben viele Hausbesitzer den Außenanstrich in die Hände von Fachleuten – wie auch an uns, den Malermeisterbetrieb Kain & Kogge. Wer aber von Haus aus Handwerker ist und/oder einige Erfahrung mit Malerarbeiten aufweisen kann, macht sich gern auch selbst ans Werk. In diesem kleinen Ratgeber haben wir einige Hinweise gesammelt, die Sie vor der Arbeit bedenken sollten. Wir besprechen die Haltbarkeit von Fassadenanstrichen, die Grundierung und die Art der Farben. Das Wetter spielt für den Anstrich der Fassade eine große Rolle, und man sollte die Trockenzeit einplanen. Wer ein Haus mit Denkmalschutz sein Eigen nennt, hat zusätzlich einige Punkte zu beachten.
Fassadenanstrich: Haltbarkeit
Oft lässt es sich mit bloßem Auge erkennen, ob die Fassade einen neuen Anstrich benötigt. Wenn die Fassadenfarbe beginnt abzuplatzen oder sich Verfärbungen zeigen, sollte man die Fassade zumindest genauer untersuchen. Generell geht man von einer Haltbarkeit zwischen 10 und 30 Jahren aus. Der große Unterschied zeigt schon, dass viele Faktoren auf die Haltbarkeit der Fassade einwirken. Da ist auf jeden Fall erst einmal das Wetter. Frost, Regen und Sturm wirken auf die Fassade ein und haben je nach Lage des Hauses mehr oder weniger Einfluss. Dann sind da die Pflanzen, Pilze und andere Mikroorganismen, die sich in der Fassade verschanzen, ansiedeln oder von ihr ernähren. Die Art der Farbe und der Grundierung, die für den letzten Fassadenanstrich verwendet wurde, entscheidet ebenfalls mit über die Haltbarkeit. Man kann spezielle Farben einsetzen oder Algizide oder Fungizide beimengen, wenn man das befürwortet. Dann sinkt das Risiko des Befalls.
Fassadenanstrich: Grundierung
Manchmal kann man einen neuen auf den alten Außenanstrich aufbringen, dann erfüllt dieser gleich den Zweck der Grundierung. Doch das lässt sich erst nach einer gründlichen Reinigung und einigen Tests feststellen. Wie viele Schäden gilt es an der Fassade auszubessern? Was ergibt der Saugtest und der Schlagtest? Wenn der alte Anstrich der Fassade zu stark oder unterschiedlich stark Wasser aufsaugt, eignet er sich nicht als Grundierung. Wenn beim Schlagtest mit Hammer und Schlagholz immer wieder Stücke abfallen oder gar Löcher entstehen, sollte man vielmehr überlegen, ob man den alten Anstrich nicht sorgfältig entfernt. Je nach Alter des Hauses muss die Fassade vielleicht neu verputzt werden, da hilft dann oft nur fachlicher Rat von Experten. Die perfekte Grundierung erfüllt einige wichtige Aufgaben. Die Art der Grundierung sollte vom Material und natürlich der Farben her zum neuen Anstrich passen. Sie sorgt dafür, dass der Untergrund weniger saugfähig ist und verfestigt wird. Sie bindet ggf. kreidige Untergründe und verhindert das Durchschlagen von Flecken oder Rost. Und sie kann, wie erwähnt, den Befall mit Schädlingen ausbremsen.
Fassadenanstrich: Welche Farbe?
Das sind im Grunde zwei Fragen, denn zum einen geht es um die Farben des Anstrichs und zum anderen um das Material der Farben. Bei der Wahl entscheidet zwar im ersten Moment der Geschmack, aber die Umgebung oder bestimmte Auflagen spielen ebenfalls eine Rolle. Vielleicht hat die Gemeinde Regeln erlassen, nach denen man sich erkundigen kann. Weiß passt zwar fast immer, gefällt jedoch vielen nicht. Doch viele wollen auch nicht als “bunter Hund” die ganze Straße dominieren. Beim Material geht es einmal um die Grundierung bzw. den Untergrund. Denn die Farbe muss dazu passen. Man kann auch die spätere Fassadenfarbe verdünnt schon als Voranstrich oder Untergrund verwenden. Je farbintensiver und hochwertiger diese ist, desto mehr kostet sie natürlich. Welche Fassadenfarbe es letztendlich wird, hängt also auch vom Geldbeutel ab. Hier ist ebenfalls eine gute Beratung empfehlenswert. Dispersionsfarben sind besonders vielfältig, Silikonharzfarben und Silikatfarben gelten als widerstandsfähig und besonders gut geeignet gegen den Befall von Schädlingen.
Fassadenanstrich Temperatur
Wenn die Reinigung und Ausbesserung der Schäden erfolgt ist, die Grundierung und die Farbe ausgewählt wurde, soll die Arbeit beginnen. Dabei gibt es oft einen gewissen Zeitdruck. Vielleicht hat man sich Urlaub genommen oder will ein langes Wochenende opfern. Dazu kommen die Kosten für das Gerüst, denn das will gemietet und aufgebaut werden. Manchmal ergeben sich dann mit dem Wetter Probleme. Es darf weder zu kalt noch zu warm sein, wenn man den Hausanstrich plant. Bei unter 5 Grad fließt und trocknet die Farbe nicht gleichmäßig. Bei großer Hitze oder direkter Sonneneinstrahlung trocknet sie zu schnell, haftet nicht richtig und bildet oft Runzeln. Da hilft eine gute Planung, wann und mit welcher Hausseite man früh am Tag beginnt, sobald der Tau weg ist. Wenn die Sonne dann am schärfsten brennt, ist man am besten auf der Nordseite zugange. Der späte Frühling oder frühe Herbst sind daher die bevorzugten Jahreszeiten. Bei Regen trocknet die Fassadenfarbe ungleichmäßig, es bilden sich Streifen. Wenn Dauerregen angesagt ist, hilft manchmal nur das sorgfältige Abhängen des Hauses mit großen Planen.
Fassadenanstrich Trockenzeit
Ganz gleich, ob Privatmensch oder Malerbetrieb, das Wetter kann einen dicken Strich durch die Rechnung machen. Nach dem Voranstrich und dem Hauptanstrich muss man je nach Farbe mit 6 bis 10 Stunden rechnen, in denen es zuverlässig nicht regnet. Andernfalls kann die Farbe Flecken bilden oder im Extremfall abgewaschen werden. Dann muss man nicht nur die Fassade reinigen und neu streichen, sondern muss die abgewaschene Fassadenfarbe gründlich vom Boden entfernen. Wenn Sturm dazukommt, können die Fenster in Mitleidenschaft gezogen werden, denn nach dem Außenanstrich entfernt man üblicherweise die Abdeckungen zügig. Sonst kann die Farbe einreißen. Anders verhält es sich mit all den Teilen, die man für den Anstrich demontiert hat. Sie werden erst gereinigt und dann wieder befestigt oder angeschraubt, wenn die Farbe vollständig durchgetrocknet ist. Diese vollständige Trocknung kann je nach Fassade und Untergrund bis zu vier Tage dauern. Wenn Balkone, Stangen oder auch Rankgitter zu früh angebracht werden, können Risse entstehen, die die Lebensdauer des neuen Hausanstrichs erheblich beeinträchtigen.
Fassadenanstrich Denkmalschutz
Der Außenanstrich für ein Haus, das teilweise oder gänzlich unter Denkmalschutz steht, ist ein Sonderfall. Zwar hat man beim Kauf Steuern gespart und kann auch notwendige Renovierungsarbeiten absetzen, aber man muss praktisch bei jeder Art von Arbeit am Haus den Denkmalschutz mitbestimmen lassen. Vor einem Kauf und später vor jeder baulichen Veränderung heißt es, sich gut zu informieren, welche Arbeiten möglich sind. Je nach Bundesland, Stadt und Gemeinde gibt es unterschiedliche Gepflogenheiten beim Denkmalschutz. Aber nur, wenn man jede bauliche Veränderung wie selbst den Außenanstrich beantragt, ist man auf der sicheren Seite. Will man die gleiche Farbe und das gleiche Material auftragen, wird die Genehmigung meist schnell erteilt. Müssen aber Ausbesserungen gemacht werden oder ist eine andere Fassadenfarbe geplant, kann es auf Diskussionen herauslaufen. Denn je nach Art des Denkmalschutzes und Anspruch des Zuständigen kann dieser auf den gleichen Putz oder andere Bedingungen bestehen. Das gilt erst recht, wenn die Besitzer z.B. neue Fenster einbauen wollen. Bei den Farbtönen gibt es sogar eine Auswahl an historischen Tönen, die eher auf die Zustimmung der Spezialisten der Behörde stoßen.